DAkkS-Akkreditierung – Was Sie darüber wissen sollten

In fast allen Lebensbereichen spielen Bewertungsleistungen oder auch „Konformitätsbewertungen“ eine entscheidende Rolle. Zertifizierungen, Laborprüfungen oder Inspektionen sind nur wenige der zahlreichen Möglichkeiten, Leistung zu bewerten. Eine Akkreditierung umfasst genau das. Wofür es Akkreditierungsverfahren gibt, welchen Nutzen sie für welche Personengruppen hat und alles Wichtige über dieses Verfahren erfahren Sie in diesem Beitrag.

YvK

Yolanda von Klier

19.12.2023

Prozessoptimierung

Was genau ist DAkkS-Akkreditierung?

Die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) ist die nationale Akkreditierungsbehörde der Bundesrepublik Deutschland. DAkkS-Akkreditierung schafft Vertrauen in die Arbeit von Laboratorien, Inspektions- und Zertifizierungsstellen, deren Bewertungsleistungen in vielen Wirtschaftsbereichen benötigt werden.

Das Akkreditieren lässt sich mit Glauben schenken gleichstellen. Im Prozess einer Akkreditierung wird sorgfältig geprüft und verantwortungsvoll beurteilt, ob andere kompetent sind und gute Arbeit leisten. Ob den Resultaten dieser Bewertungsleistungen Glauben geschenkt werden kann, hängt natürlich mit der Glaubwürdigkeit und dem fachlichen Können derjenigen zusammen, die diese Dienstleistungen erbringen: den Konformitätsbewertungsstellen.

Die Akkreditierung ist laut der Verordnung (EG) Nr. 765/2008 die:

“Bestätigung durch eine nationale Akkreditierungsstelle, dass eine Konformitätsbewertungsstelle die in harmonisierten Normen festgelegten Anforderungen und gegebenenfalls zusätzliche Anforderungen (…) erfüllt, um eine spezielle Konformitätsbewertungstätigkeit durchzuführen.”

Konformitätsbewertungsstellen

Die DAkkS akkreditiert Organisationen, die Konformitätsbewertungstätigkeiten anbieten und durchführen. Alle Konformitätsbewertungsstellen eint die gemeinsame Kompetenz, Dienstleistungen, Prozesse und Produkte fachgerecht zu prüfen. Organisationen, die als Konformitätsbewertungsstelle fungieren, sind zum Handeln nach bestimmten Normen verpflichtet. Je nachdem, welchen Schwerpunkt die Stelle hat, sind andere Normen relevant. So berücksichtigen wir als Konformitätsbewertungsstelle die DIN EN ISO / IEC 17025. Im Fokus aller Akkreditierungsaktivitäten steht stets die Frage, ob die überprüften Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen hinsichtlich ihrer Qualität und Sicherheit verlässlich sind.

Konformitätsbewertungsstellen bzw. DAkkS-akkreditierte Stellen existieren beispielsweise in Form von:

  • Inspektionsstellen
  • Zertifizierungsstellen
  • Validierungs- und Verifizierungsstellen
  • Laboren
    Auch wir sind als akkreditiertes DAkkS-Labor qualifiziert und prüfen mit Fokus auf Kalibrierung von nichtselbsttätigen elektronischen Waagen. Gerade Messgeräte, an die der Anspruch höchstgenauer Messergebnisse gestellt wird, sollten regelmäßig eine DAkkS-Kalibrierung erhalten. Um dauerhaft festzustellen, dass unter anderem unsere Präzisionswaagen nach jahrelanger, intensiver Nutzung keine abweichenden Messergebnisse aufzeigen, bieten wir diesen Service an.


Sowohl Zertifizierungen als auch Akkreditierungen spielen in der Qualitätsinfrastruktur eine zentrale Rolle. Diese gilt es jedoch klar voneinander zu trennen:

Bei einer Zertifizierung bewertet eine Zertifizierungsstelle, ob Produkte, Dienstleistungen, Systeme oder Personen konform mit relevanten Anforderungen sind. Zertifizierung ist also eine der verschiedenen Konformitätsbewertungsarten.

Akkreditierung hingegen stellt die alleine dem Staat vorbehaltene Bestätigung der technischen Kompetenz einer Konformitätsbewertungsstelle dar – also zum Beispiel eines Zertifizierungsdienstleisters –, bestimmte Tätigkeiten durchzuführen. Wir bei As-Wägetechnik haben demnach genau genommen eine Urkunde über die DAkkS-Akkreditierung und kein DAkkS-Zertifikat.

DAkkS-Akkreditierung – die Prozessschritte

Um für eine DAkkS-Akkreditierung infrage zu kommen, bedarf es zahlreicher Schritte. Dies stellt ein sehr vielschichtiges Verfahren dar und kann je nach technischer Komplexität mehrere Monate in Anspruchnehmen. Die Verfahrensdauer variiert und ist von einigen Faktoren abhängig, wie beispielsweise dem Umfang des beantragten Geltungsbereiches oder der Erfahrung und Mitwirkung der Konformitätsbewertungsstelle.

Um den komplexen Prozess etwas verständlicher zu machen, kann er grob in vier Schritte unterteilt werden.

1. Antragstellung
Konformitätsbewertungsstellen (KBS) senden zunächst einen Akkreditierungsantrag mit fachspezifischen Anlagen an die Zentrale Antragsbearbeitung der DAkkS. Nach erfolgter Prüfung der DAkkS-Dokumente informiert der zugeteilte Verfahrensmanager die beantragende Stelle über das weitere Vorgehen.

2. Begutachtung
Im nächsten Schritt wird durch ein Begutachterteam die technische Kompetenz und das Managementsystem der KBS geprüft. Die Prüfung findet auf vielfältige Weise statt, so beispielsweise auch als Vor-Ort-Begutachtung. Die Prüfung mündet, sofern alle Anforderungen erfüllt sind, in einem Bericht.

3. Akkreditierungsentscheidung
Die Erteilung der DAkkS-Akkreditierung erfolgt durch einen Akkreditierungsausschuss. Die Konformitätsbewertungsstelle erhält bei positivem Entschluss die Akkreditierungsurkunde inklusive des entsprechenden Akkreditierungssymbols mit eindeutiger Kennung. So verfügen auch wir über eine

4. Überwachung
Auch nach erfolgreicher DAkkS-Akkreditierung wird die akkreditierte Stelle in regelmäßigen Abständen überwacht. Auf diesem Weg wird sichergestellt, dass die Stellen die jeweiligen DAkkS-Akkreditierungs-Anforderungen dauerhaft erfüllt und auch weiterhin als kompetent eingestuft werden kann.

Wem nützt eine DAkkS-Akkreditierung?

Akkreditierungsstellen

Für diejenigen, die eine Bewertungsleistung erbringen, stärkt die Akkreditierung den eigenen Ruf. Ist eine Institution oder ein Unternehmen dazu befähigt, Leistungen anderer zu akkreditieren, so bestätigt dies ihre Kompetenz und schafft Vertrauen in ihre Tätigkeiten. Des Weiteren schafft eine DAkkS-Akkreditierung klare Wettbewerbsvorteile gegenüber nicht akkreditierten Mitbewerbern.

Nutzen für Verbraucher

Akkreditierung senkt Konsumrisiken und macht viele Alltagsbereiche sicherer. Dadurch, dass Anforderungen auf allen Ebenen standardisiert sind, erhöhen sich die Kompatibilität und Verfügbarkeit von Produkten und Dienstleistungen. Dies zahlt sich für den Verbraucher aus – hinsichtlich der Qualität, der Sicherheit, der Herstellungskosten und damit auch der Marktpreise hegt eine DAkkS-Akkreditierung große Vorteile.

Politik und Behörden

DAkkS fungiert als nationale Anlaufstelle zu allen Fragen der Akkreditierung. Die staatliche Akkreditierung als zentraler Baustein der nationalen und europäischen Qualitätsinfrastruktur ermöglicht es, bestimmte Prüf– und Überwachungsaufgaben an private sachverständige Stellen zu übertragen. DAkkS-Akkreditierung als Regulierungsinstrument kann eine leistungsfähige und flexible Alternative zur behördlichen Überwachung sein, was ferner bürokratische Ressourcen spart.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Für was steht DAkkS?

DAkkS steht für die nationale Akkreditierungsbehörde der Bundesrepublik Deutschland.

Was bedeutet akkreditieren lassen?

Die DAkkS akkreditiert Organisationen, die wiederum Konformitätsbewertungstätigkeiten anbieten und durchführen. Akkreditieren bedeutet so viel wie Glauben schenken. Organisationen bzw. Unternehmen kann durch die DAkkS Glauben in ihre Fähigkeiten geschenkt werden (= sie lassen sich akkreditieren).

Was bringt eine Akkreditierung?

Akkreditierung senkt Konsumrisiken und schafft Vertrauen und Sicherheit. Es ermöglicht Wettbewerbsvorteile und dient als Regulierungsinstrument.

Was ist der Unterschied zwischen einer Akkreditierung und einer Zertifizierung?

Bei einer Zertifizierung bewertet eine Zertifizierungsstelle, ob Produkte, Dienstleistungen, Systeme oder Personen konform sind. Akkreditierung hingegen stellt die Bestätigung der technischen Kompetenz einer Konformitätsbewertungsstelle dar. Headerbild: Copyright © Shutterstock/Javidestock